People at Wikicon 2016. DasMonstaaa. CC BY-SA-4.0

Bericht zur WikiCon 2016 – der jährlichen Konferenz der deutschsprachigen Wikipedia

People at Wikicon 2016. DasMonstaaa. CC BY-SA-4.0
People at Wikicon 2016. DasMonstaaa. CC BY-SA-4.0

WikiCon ist die jährliche Konferenz der deutschsprachigen Wikimedia-Projekte. Dort treffen sich Freiwillige aus der Wikipedia und anderen Projekten, um sich miteinander, mit Angestellten der Fördervereine Wikimedia Deutschland, Wikimedia Österreich und Wikimedia Schweiz und mit Neugierigen auszutauschen. Die Konferenz wird von Freiwilligen organisiert und fand 2016 in Kornwestheim bei Stuttgart statt.

Kornwestheim hat nur 33.000 Einwohner und ist bekannt für die Werke Salamander (Schuhe, pleite), Albert Stotz (Eisengießerei, pleite) und Kreidler (Mopeds, pleite). Den ehemaligen Wohlstand sieht man der Stadt noch an. Und sie schlägt sich tapfer, wie man den Worten der wirklich rührend um die WikiCon bemühten Oberbürgermeisterin entnehmen konnte.

Die Konferenz fand im Kultur- und Kongresszentrum „Das K“ gleich gegenüber dem Rathaus-, äh, Wasser-, äh, Aussichtsturm. Das K in Kornwestheim war ein vorzüglicher Ort für die Konferenz. Alles war sehr offen, man lief sich immer mal wieder über den Weg.

Am Freitag Abend wurde feierlich begrüßt und für die Foto-Wettbewerbe Wiki Loves Monuments und Wiki Loves Earth wurde feierlich verliehen. Danach gab es zwei Sessionslots.

In der ersten von mir besuchten Session berichtete der Wikipedianer „Toter Alter Mann“ (ein Soziologe) über den Zustand der Richtlinien in der Wikipedia berichtet. Ich hatte ich für diesen Vortrag entschieden, weil ich wenig Ahnung von Richtlinien habe. Ich komme ganz gut zurecht, ohne sie konsultieren zu müssen. Es ist wohl auch so, dass eine Beschäftigung mit ihnen keine Freude ist. Hab ich wohl alles richtig gemacht.

Danach nahm ich ein Bier zu mir und weiß nicht mehr so recht.

Die Teilnehmer waren auf mehrere Hotels verteilt, die alle etwa ein Viertelstunde Fußweg vom Konferenzort entfernt standen. Meines hieß „Gasthaus zu Hasen“ und entpuppte sich als frisch gebaute Ergänzung zu einem alterwürdigen Fachwerkbau mit Klimaanlage und ebenerdiger Dusche.

Am Samstag hieß es ab 9:30 „Archive entern“ im Vortrag des der Wikipedia zugetanen Archivars Clemens Rehm, der von Archivarenseite zu berichten wusste, dass man verunsichert sei.

Im folgenden Vortrag erzählten mehrere Aktive aus der Szene der Stadt- und Regional-Wikis. Das sind Wikis, in denen Informationen zu regionalen Themen auf Art und Weisen gesammelt werden. Es sind also keine Enzyklopädien. Und das ist gut so. So kann zum Beispiel Wissen neben der Wikipedia gesammelt werden, das wegen unpassender oder unbekannter Lizenzierung dort nicht hinein passt.

In der Session, die ich danach besuchte, bot Ziko van Dijk einen Blick auf die vielen Sprachen der Wikipedia und soziolinguistische (!) Betrachtungen. Es wurden die Begriffe Abstandssprache, Ausbausprache und die Überdachung von Sprachen gesprochen.

Nach dem Mittagessen folgte eine der unausweichlichen Sessions. Unter der Überschrift „Warum freie Bildung und OER jeden Wikipedianer etwas angehen sollte“ setzte sich René Pickardt sympathisch-enthusiastisch für die Befreiung von an Universitäten erstellten Materialien und die Re-Animation der Wikipedia-Schwesterprojekte Wikibooks und Wikiversity ein. Einen breiten Raum nahm die Begründung ein, warum sich Wikipedianer hier engagieren sollen. Kurz: Weil es irgenwie in der Satzung von Wikimedia Deutschland steht.

Den Stand der Community-Förderung stellten hernach eine Freiwillige und eine Mitarbeiterin des deutschen Fördervereins Wikimedia Deutschland vor. Die Freiwillige hatte eine Zufriedenheitsumfrage unter einer Gruppe von Freiwilligen durchgeführt, die im vergangenen Jahr finanzielle und Projekt-Förderung vom deutschen Förderverein erhalten hatten. Die waren durchaus zufrieden. Nur sollten die Anleitungen einfacher, die Formulare weniger komplex und die Antwortzeiten etwas kürzer sein. Der Leiter der Community-Förderung Wikimedia Deutschlands nannte die internen Vorgaben für Antwortzeiten. Eine sehr unzufriedene Stimme aus dem Publikum wusste zu berichten, dass diese Vorgaben regeläßig zum Teil deutlich überschritten werden. Mich wunderte, dass die Zufriedenheitsumfrage von einer Freiwilligen durchgeführt worden war, zumal es sich um eine einmalige Aktion zu handeln scheint. Ich hätte vermutet, dass Zufriedenheitsbefragungen zum Standard einer fördernden Organisation gehören. Wie weiß man sonst, wie gut man seine Arbeit macht?

Es folgte das Große Gruppenfoto der großen Teilnehmergruppe. Es müssten 332 Personen auf dem Foto zu sehen sein (der Fotograf fehlt natürlich).

Dann ließ ich einen Sessionslot sausen, quatschte mit ein paar Leuten, sah mir einen „One Laptop per Child“-Laptop an und schaute bei einer Neulingsschulung zu.


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