Ach, wie schön ist Dresden. Das Flugzeug schaukelt über’s Elbtal und landet weich in Klotzsche. Die S-Bahn ruckt an und schon bin ich im Funkloch. Klotzsches Bahnhofsgebäude hat seinen letzten Anstrich vor dem letzten Krieg bekommen; die verrostete Satellitenschüssel macht’s nicht modern. Dann: Dresden Neustadt; der Bahnhof – ein kleiner Triumph. Dresden Mitte. Dresden Hauptbahnhof. Die Radeberger Bier-Werbung ist eine alte Vertraute. Draußen erkenne ich nichts wieder. Die Prager Straße ist kein breiter Boulevard mehr, der mit quer stehenden Hotels als Segeln gen Altstadt strebt sondern ein eigenes Stadtviertel. Ich verliebe mich neu in diese Stadt.
Die WikiCON wartet im Deutschen Hygienemuseum. Ein einschüchternder Bau mit riesigen Säulen, gigantischen Vestibülen und winzigen Menschlein. Die WikiCON wartet jedoch nicht; sie hat schon begonnen. Die Begrüßung ist rum, es gab schon was zu Essen. Ich schüttle ein paar Hände, freudestrahle in ein paar Gesichter und umarme den einen oder die andere. Ich esse ein Hühnerbein.
Auf, auf in den Raum „Brühlsche Terrasse“: Ich darf den Vortragsreigen eröffnen: „Fotoexkursionen mit Neulingen und die Zusammenarbeit mit Volkshochschulen – Eine Vor- und Rückschau“
Meine zusammen mit einer Volkshochschule geplanten Exkursionen fielen mangels Beteiligung aus, aber mein vorbereiteter Vortrag „Bessere Architekturfotos für Wikimedia Commons – Ermunterungen und Tipps für Amateurfotografen“ kommt gut an. Alle teilen ihre Erfahrungen, zerbrechen sich mit mir den Kopf über bessere Bildkompositionen und geben mir Tipps, wie ich den Vortrag verbessern und meine Exkursionen besser bewerben kann.
Vortragsfolien: [gview file=“https://real68er.com/wp-content/uploads/2015/09/Better_Architectural_Photography_for_Wikimedia_Commons_German.pdf“]
Danach höre ich Martin Kraft leidenschaftlich über Höhen und Tiefen von Infografiken in der Wikipedia sprechen. Fazit: Da gibt es noch viel zu tun. Grafiken können lügen oder auch mal gar keine Aussagekraft haben.
Es folgt Bobo11 mit einem Erfahrungsbericht des Schweizers zu einer Fotoexkursion in Österreich. Fazit: Vorbereitung und Nachbereitung einer Fototour sind mindestens ebenso wichtig wie das Fotografieren selbst; auf jeden Fall muss man dafür mehr Zeit aufwenden als für das Knipsen.
Ich halte dann noch einen zweiten Vortrag; diesmal über meinen Selbstversuch als Nachnutzer von Bilder von Wiki Loves Monuments, der wie meine erste Session zu höchst interessanten Diskussionen führt.
Bier und Wein und ekliger Eistee und Cola und Apfelsaft auf dem Vorhof des Museums. Vor allem aber inspirierende Gespräche. Wenn es nur dieser Nachmittag gewesen wäre, hätte sich die Reise schon gelohnt, aber es geht morgen weiter!