Ich kann die Argumente zu Gunsten der geplanten Inhaltsfilter der Wikimedia Foundation, wie sie zum Beispiel Attila Albert vorbringt, nicht vom der Hand weisen.
Doch ich reduziere mal den Filtermechanismus auf zwei Bestandteile: Zum Einen eine Markierung an Inhalten (Bilder, Texte, Videos etc.) und zum Anderen eine Software, die an Hand der Markierungen die Anzeige die Inhalte im Browser verhindert.
Die Markierung heiße ich als zusätzliche Information zum Inhalt willkommen! (Aha, dieses Bild galt 2011 in Deutschland als Jugendgefährdend. Bitte zeige mir nur Inhalte, die vom Heiligen Stuhl 1543 als gotteslästerlich eingestuft wurden.)
Die Software zur Nichtanzeige auf den Wikimedia-Servern zu installieren, erachte ich jedoch als gefährlich für Freies Wissen. Wenn die Technik einmal installiert ist, könnte die Foundation da nicht von einem US-amerikanischen Gericht gezwungen werden, die versprochene Funktionalität zu garantieren? Werden bestimmte Inhalte gar nicht mehr hochgeladen, weil sie sowieso gefiltert werden und gehen so der Nachwelt verloren? Wie groß ist der Schritt vom Filtern zum Löschen?
Wer die Filter-Funktion haben möchte, soll eine Browser-Erweiterung verwenden. (Es fällt mir schwer, in diesem Zusammenhang von einer „Erweiterung“ zu schreiben.) Oder er soll einen Proxy einsetzen.
Ich kann auch nicht darüber hinweg sehen, dass die Foundation für Freies Wissen gespendetes Geld für die Entwicklung von Filtersoftware ausgibt. Für die Markierung der Inhalte muss man gar kein Geld ausgeben. Die Technologie ist bereits vorhanden.
P.S. Ich würde ja schleunigst eine Markierung „Irrelevant“ einführen. Damit können sich Exklusionisten eine lupenreine Wikipedia anzeigen lassen, während außerhalb deren Fokus das Wissen der Welt gesammelt wird.